Kurz nachdem unser erstes Kind zur Welt kam, habe ich einen Ruf auf eine unbefristete Stelle erhalten. Deshalb kann ich nur schwer einschätzen, wie Kinder das Fortkommen in der Qualifizierungsphase beeinflussen.
Ich stelle aber fest, dass sich mein Arbeitsalltag mit Kind stark verändert hat. Dadurch, dass sich meine Frau, die knapp 90% arbeitet, und ich die Betreuung möglichst gleichberechtigt aufteilen, schaffe ich es in einer normalen Woche nur knapp auf 40 Stunden Bürozeit. Da immer mal wieder wegen Krankheit (oder anderen Ereignissen) die Betreuung in der Kita nicht gewährleistet werden kann, kommt es regelmäßig vor, dass ich weniger als 40 Stunden pro Woche arbeite. Dadurch ist es für mich momentan unmöglich, das Arbeitspensum und die Leistungsfähigkeit von früher zu erreichen.
Da ich gerne viel Zeit mit meiner Familie verbringe, und die Betreuung der Kinder mit meiner Frau gleichberechtigt aufteilen möchte, nehme ich an weniger Veranstaltungen teil, die zu familienunfreundlichen Zeiten stattfinden. So, reise ich zuan weniger Konferenzen und beteilige mich seltener an abendlichen Veranstaltungen. Ob mir das in der Qualifizierungsphase geschadet hätte, kann ich nicht einschätzen. Wie sich dies auf die Zukunft auswirkt, wird sich zeigen.
Neben Abstrichen bei familienunfreundlichen Veranstaltungen leidet momentan auch mein Sportpensum, das vor der Geburt unserer Kinder vergleichsweise hoch war. Da mir Sport aber sowohl mental als auch körperlich gut tut und ich dadurch schlussendlich auch produktiver werde, habe ich begonnen, während der Arbeitszeit 1-2 Stunden pro Woche im Fitnesscenter der Uni Sport zu treiben. Dadurch arbeite ich zwar weniger, dafür aber effektiver.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass sich durch die Geburt unserer Kinder die effektive Zeit am Schreibtisch verringert hat. Dadurch bin ich weniger produktiv geworden. Gleichzeitig lerne ich momentan, mich auf wichtige Dinge zu konzentrieren, wodurch sich der Arbeitsalltag für mich angenehmer anfühlt.